Green Entrepreneurship Training

Größe des Geschäfts

• Mitarbeiteranzahl: Bislang nur die Gründerin selbst
• zusätzlich Praktikanten und unterstützende Berater

Unterstützt

• Mentoren
• Investoren nicht vorhanden

Chancen und Pläne für die Zukunft

Fallstricke und Herausforderungen

1. Wie entstand die Idee?
Während meines Masters an der Kunsthochschule Berlin Weißensee entwickelte ich sehr spezielle Schnitte, die eine perfekte Passform ohne Verschnitt zulassen. Dies gibt es, meiner Recherche nach, noch nicht am Markt. Also entschloss ich die Innovation aus nachhaltigen, natürlichen und fairen Materialien zu fertigen und mich der so entstandenen Kollektion selbstständig zu machen. Besonders wichtig in der Umsetzung ist mir die Nachvollziehbarkeit und Transparenz für die Kunden und Kundinnen.
2. Wenn Sie das Unternehmen noch einmal gründen würden, was würden sie anders bzw. genau wieder machen?
Im ersten Jahr lernte ich mt jeder neuen Aufgabe vieles dazu und würde mit diesen Erfahrungen sicher einige Dinge anders organisieren. Dennoch würde ich nichts grundsätzlich ändern. Sozusagen: Ja, ich würde alles anders machen, aber ich würde nichts ändern. Um darauf etwas näher einzugehen: Ich habe mich von Anfang an bewusst für einen sehr ungewöhnlichen Weg entschieden. Die Kollektion übersaisonal und auf Anfrage anzubieten und sich dem Modebusiness aus Fashion Week, Messen, Medien und Co. zu entziehen, um mich auf die Kunden und mein Produkt zu konzentrieren, ist hochgradig untypisch, vor allem in meinem Segment der Premium Designermode. Aber nach wie vor ist das der Weg, der sich für mich richtig anfühlt und den ich, aus zahlreichen Gründen, auch wieder so gehen würde.
3. Gab es Erschwernisse/Schwierigkeiten bei der Gründung als Unternehmen im "grünen Sektor", über die sich die Neugründer bewusst sein sollten?
Grundsätzlich sind die hochwertigen, ethisch vertretbaren Materialien, die ich verarbeite, und die aufwendige Produktion sehr kostenintensiv, sodass ich für mein Produkt hohe Investitionen in kauf nehmen muss. natürlich schlägt sich das im preis nieder und ich bin sehr dankbar, dass meine Kunden, womöglich auch dank meiner Transparenz, diese Preise verstehen und die Kleidungsstücke und meine Arbeit dahingehend zu schätzen wissen. Natürlich bleibt aufgrund der hohen Investitionen auch wenig Geld für Öffentlichkeitsarbeit, weshalb ich mir meinen Kundenstamm verhältnismäßig langsam erarbeiten muss. Zusätzliche Herausforderungen hingen generell mit der gründung eines Unternehmens zusammen. Als Gestalterin hatte ich allenfalls oberflächlichen Kontakt mit der Lehre von steuerrecht, Firmenrecht und Buchhaltung und ich sag es mal etwas flapsig: Es hat einen Grund, dass es es einen Studiengang für Betriebswirtschaftslehre gibt.
4. Was sind/waren die größten Herausforderungen, denen Sie bei der Gründung Ihres Unternehmens in diesem Bereich gegenüberstehen/gegenüberstanden?
Wie eben schon angesprochen waren vor allem die allgemeinen Aufgaben bei der Gründung eines Unternehmens, also Dinge wie Buchhaltung und Finanzmanagement, die für mich als Gestalterin natürlich besonders schwierig professionell zu realisieren sind. Eine weitere Herausforderung war es unter anderem einen Weg zu finden meine Zielgruppe zu erreichen, obwohl ich mein Kapital in meine Kollektion investieren muss. Denn auch ein ethisches Unternehmen ist darauf angewiesen, seine Produkte zu verkaufen und damit eine Konsumalternative anzubieten.
5. Gab es Ereignisse (positiv/negativ), die Sie bei der Gründung motiviert haben?
Besonders freut es mich, wenn ich Kunden außerhalb der "nachhaltigen Blase" erreichen und für das Thema begeistern kann. Aber generell ist jede positive Rückmeldung, Wertschätzung meiner Arbeit und vor allem jeder Kunde für mich pure Motivation.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Natascha von Hirschhausen.